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Patagonien Wetter & Klima: Klimatabelle, Temperaturen und beste Reisezeit

 

Wenn Sie auf der Suche nach atemberaubenden Landschaften und unberührter Natur sind, dann sollten Sie definitiv Patagonien besuchen. Die Region ist geprägt von majestätischen Bergen, Gletschern, Seen und Wäldern. Ob Sie wandern, angeln oder einfach nur die Schönheit der Landschaft genießen möchten - Patagonien hat für jeden etwas zu bieten. Außerdem ist die Region noch relativ unentdeckt und bietet somit ein authentisches Reiseerlebnis abseits der Massen.

Doch für den perfekten Urlaub sollten Sie sich gut über das Klima, das Wetter und die beste Reisezeit informieren. In diesem Artikel finden Sie alle Informationen, Tipps und Ratschläge, um Ihre Reise nach Patagonien zu planen. Lassen Sie uns also beginnen!

 

Lage

Patagonien LagePatagonien ist eine Region im südlichen Teil Südamerikas, die sich über Argentinien und Chile erstreckt. Sie wird im Westen von der Andenkette und dem Pazifischen Ozean und im Osten vom Atlantischen Ozean begrenzt. Ihre Landschaft reicht von eindrucksvollen Berggipfeln und Gletschern bis hin zu weiten Steppen. Die Meerenge Magellanstraße trennt Patagonien von der Inselgruppe Feuerland im Süden.

 

Flugzeit

Ein Direktflug von Deutschland nach Patagonien ist nicht möglich, man muss mindestens einen Zwischenstopp einplanen. Die Gesamtflugzeit hängt von der genauen Route und den Wetterbedingungen ab. Es ist üblich, dass Reisen von Deutschland nach Patagonien entweder in Buenos Aires, Argentinien, oder Santiago, Chile, einen Zwischenstopp haben. Von dort wird ein Anschlussflug nach Patagonien genommen. Die gesamte Reise dauert in der Regel mindestens 20 Stunden, kann aber auch länger sein, abhängig von der Dauer des Zwischenstopps.

 

Klima Patagonien

Angesichts der enormen Fläche (ungefähr dem Festland Europas entsprechend) ist klar, dass in Patagonien verschiedene Klimazonen zu finden sind.

Insgesamt ist im größten Teil Patagoniens das Klima kühl-gemäßigt. In den wärmeren Sommermonaten (Dezember bis Februar) liegen Temperaturen durchschnittlich zwischen 10°C und 20°C. Im Winter (Juni bis August) sinken die Temperaturen häufig unter den Gefrierpunkt. Patagonien ist bekannt für seine starken Winde, die von Westen her wehen. Der Niederschlag ist im Westen höher, wo es jährlich etwa 3000 mm regnet, während es im Osten sehr trocken ist mit nur ungefähr 200 mm Niederschlag pro Jahr. Das Wetter kann in Patagonien schnell umschlagen.

 

Wie ist das Wetter in Patagonien im Jahresverlauf?

  • Frühling (September bis November): Die Temperaturen beginnen zu steigen, bleiben aber oft unter 12°C und es kann noch schneien, besonders in höheren Lagen. Die Frühjahrsmonate können sehr windig sein, vor allem in der östlichen Steppe.

  • Sommer (Dezember bis Februar): Die wärmste Jahreszeit in Patagonien mit Temperaturen, die zwischen 15°C und 24°C liegen können. Der Sommer ist die beste Zeit, um die Gletscher und Seen zu besuchen, dank der langen Tages und des milden Wetters. Trotzdem kann es in den höchsten Regionen der Anden immer noch zu Schneefällen kommen.

  • Herbst (März bis Mai): Die Temperaturen beginnen wieder zu sinken, fallen jedoch selten unter 5°C. Der Herbst bringt auch die schönsten Farben in Patagonien, insbesondere in den Wäldern der Anden, wo die Blätter sich rot und orange verfärben.

  • Winter (Juni bis August): Die kälteste Zeit des Jahres, mit Durchschnittstemperaturen unter 0°C und häufigen Schneefällen, vor allem in den Anden. In den trockeneren, windigeren Gebieten östlich der Anden kann das Wetter sehr kalt und rau sein.

Insgesamt ist das Wetter in Patagonien extrem wechselhaft und kann sich schnell ändern, daher ist es wichtig, sich auf alles vorzubereiten, wenn man diese Region besucht. Starke Winde sind ein konstanter Faktor, der das patagonische Wetter in jeder Jahreszeit prägt.

 

Regen und Schnee in Patagonien

Die Niederschlagsmuster in Patagonien unterscheiden sich stark je nach Region. In den westlichen Teilen, die von den feuchten Winden des Pazifiks beeinflusst werden, kann es das ganze Jahr über viel regnen, mit durchschnittlichen Jahresniederschlägen, die von 1.000 bis zu 3.000 mm reichen. Im äußersten Westen Patagoniens fällt in den Anden sehr viel Niederschlag, mit rund 5.000 Millimetern und mehr kann hier gerechnet werden.

Östlich der Gipfel ist es dagegen sehr trocken, hier finden sich sogenannte semi-aride oder wüstenähnliche Zonen, da sich die Feuchtigkeit vom Pazifik an der Westseite der Anden abregnet. In einigen Regionen dieser Patagonischen Steppe fallen nur 100 Millimeter Niederschlag im Jahr. 

Dieses Phänomen ist als "Regenschatten" bekannt und wird durch die Anden, die längste Bergkette der Welt, verursacht. Feuchte Winde vom Pazifischen Ozean strömen landeinwärts und werden durch die Anden nach oben gezwungen, was zu Abkühlung, Kondensierung und schließlich Niederschlag auf der windzugewandten Seite der Berge führt. Dieser Prozess “entleert” die Luft von ihrer Feuchtigkeit, bevor sie die östliche, windabgewandte Seite der Berge erreicht.

Als Resultat ist das Klima in West-Patagonien, näher am Pazifik und an den windzugewandten Seiten der Anden, deutlich feuchter. Der Osten von Patagonien, auf der windabgewandten Seite, erhält deutlich weniger Niederschlag, da die Luft bereits einen Großteil ihrer Feuchtigkeit verloren hat. Dies führt zu den trockenen Steppen- und Wüstenlandschaften, die in Ost-Patagonien typisch sind.

 

Temperaturen

Patagonien erstreckt sich über eine große geographische Distanz mit variierender Topographie, was zu deutlichen klimatischen Unterschieden führt. Im Allgemeinen kann man sagen, dass das Klima von Nord nach Süd kälter wird und die Temperaturen in höheren Lagen niedriger sind.

Der Norden Patagoniens ist am wärmsten. Durch das leicht kontinentalere Klima werden im Sommer recht hohe Werte erreicht, im Januar und Februar liegen die durchschnittlichen Höchstwerte bei mehr als 20 °C, während sie im Winter (Juni bis August) auf etwa 0°C fallen können.

Im südlichen Patagonien liegen die Sommertemperaturen normalerweise zwischen 10°C und 15°C, während die Wintertemperaturen oft unter 0°C liegen, mit häufigem Schneefall.

Hingegen sind die Anden ganzjährig kalt, mit Temperaturen, die selbst im Sommer oft unter 10°C bleiben und im Winter weit unter den Gefrierpunkt fallen können.

Die Ostregion, die von Steppen und Wüsten geprägt ist, hat extremere Temperaturschwankungen, mit heißen Sommern und eiskalten Wintern. Hier kann polare Luft im ganzen Jahr zumindest kurzzeitig für Frost sorgen, eine Ausnahme stellt der wärmste Monat, der Januar dar.

 

Wassertemperaturen

Die Wassertemperatur des Atlantiks und Pazifiks an der Küste Patagoniens schwankt je nach Jahreszeit und geographischer Lage. Der südatlantische Ozean wird im argentinischen Sommer, von Dezember bis Februar, wärmer, mit Durchschnittstemperaturen, die etwa 12-20 Grad Celsius erreichen können. Im Winter, zwischen Juni und August, sinken die Temperaturen oft auf etwa 8-10 Grad Celsius.

Im Pazifik an der chilenischen Küste gelten ähnliche Muster, obwohl das Wasser hier in der Regel aufgrund des kalten Humboldtstroms, der vom antarktischen Ozean nach Norden fließt, etwas kälter ist. Hier können die Sommertemperaturen nahe der Küste um 10-15 Grad Celsius liegen, während die Wassertemperaturen im Winter auf 5-10 Grad sinken.

 

Warum ist das Wetter in Patagonien so wechselhaft und windig?

Die wechselhaften und windigen Wetterbedingungen in Patagonien sind das Resultat mehrerer geographischer und klimatischer Faktoren.

Geographische Lage: Patagonien liegt in der südlichen Hemisphäre zwischen dem Atlantik und dem Pazifik, wo zwei bedeutende Meeresströmungen verlaufen: der kalte Humboldt-Strom, der von der Antarktis nach Norden zieht, und der warme Brasil-Strom, der von den Tropen nach Süden zieht. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Ströme führt zu instabilem und wechselhaftem Wetter.

Globale Windströmungen: die Südpolardrift, ein kraftvoller westlicher Windstrom, zu den starken und häufigen Winden in Patagonien bei. Diese Winde sind aufgrund der geringen Reibung über dem offenen Ozean besonders stark und können unvermindert auf die Landmasse treffen. Besonders Ostpatagonien ist bekannt für seine starken Winde.

Das wechselhafte und windige Klima in Patagonien ist also das Ergebnis einer Kombination aus geographischer Lage und globaler Windströme.

 

Aktuelles Wetter und Wettervorhersage für Patagonien

Wetter in Bariloche, einem bedeutenden Tourismuszentrum im Norden Patagoniens

Aktuelles Wetter

Wettervorhersage für die nächsten 2,5 Tage

Wetter Patagonien

Wettervorhersage für die nächsten 8 Tage

Beste Reisezeit Patagonien

Die optimale Reisezeit für Patagonien hängt stark von den geplanten Aktivitäten und persönlichen Vorlieben ab. Allgemein gilt für Patagonien die Zeit von Dezember bis Februar als beste Reisezeit. Die Temperaturen sind milder (etwa 10-20°C), es gibt viel Tageslicht und die meisten Wanderwege sind geöffnet. Im Südsommer bietet sich die Atlantikküste zum Whale Watching an, im Norden kann man Urlaub an der Küste verbringen, in den Anden wandern oder die größten Gletscher außerhalb der Antarktis besichtigen. Weiter im Norden bieten sich auch die Übergangsmonate im Frühling und Herbst an.

Der patagonische Herbst (März bis Mai) bietet wunderschöne Herbstfarben, vor allem in den Wäldern. Die Temperaturen beginnen zu sinken und einige Gletscher können bereits unzugänglich sein.

Im Winter (Juni bis August) können einige Pisten in Patagonien nicht befahrbar sein. Skifahren und andere Winteraktivitäten sind jedoch möglich

Der Frühling (September bis November) ist einer der windigsten Monate, bietet aber weniger Menschenmassen.

Fazit: Für Outdoor-Aktivitäten und Wanderungen ist der Sommer oft die beste Wahl. Herbst und Frühling punkten mit weniger Touristen.

 

Touristische Hauptsaison

Die Hauptsaison für Tourismus in Patagonien fällt in die wärmeren Sommermonate von Dezember bis Februar. Während dieser Zeit sind die Temperaturen milder, normalerweise zwischen 10°C und 20°C, und es gibt viel Tageslicht, was das Wandern und andere Outdoor-Aktivitäten erleichtert. Dies ist die Zeit, in der die meisten Touristen Patagonien besuchen, da viele der beliebtesten Attraktionen, wie der Perito Moreno Gletscher und der Torres del Paine Nationalpark, leicht zugänglich sind.

Es ist jedoch zu beachten, dass die erhöhte Besucherzahl während der Hauptsaison dazu führen kann, dass Unterkünfte und Touren ausgebucht sind und die Preise höher sind. Zudem ist das Wetter in Patagonien trotz der allgemein wärmeren Temperaturen immer noch sehr wechselhaft und unvorhersehbar, plötzliche Kälte und starke Winde können auch im patagonischen Sommer auftreten

 

Klimatabelle Patagonien

Patagonien Klima Bariloche

Klima im nördlichen Patagonien: Bariloche (Argentinien)

Patagonien Klima Argentinien

Klima im südlichen Patagonien: Rio Gallegos (Argentinien)

 

Autor:
Diplom-Geograph Remo Nemitz