Ozeanien Klima: Klimatabelle, Temperaturen und beste Reisezeit
Australien
Australien ist, abgesehen von der Antarktis, der trockenste Kontinent der Erde. Die Ausdünnung der Ozonschicht über dem Kontinent erfordert gewissenhafte Sonnenschutzmaßnahmen. Die Jahreszeiten sind genau entgegengesetzt zur nördlichen Halbkugel, aber nur im Süden so ausgeprägt wie in Mitteleuropa.
Das Innere des Staates Australien hat ein ausgesprochen trockenes Klima. 80 % der Hauptlandmasse des Kontinents sind klimatisch arid oder semiarid, es fallen höchstens 250 mm Niederschläge im Jahr. Im Zentrum Australiens kann es im Sommer ausgesprochen heiß werden, im südlichen Winter (Juli / August) fallen die Temperaturen dagegen nachts bis kurz über dem Gefrierpunkt. Das Binnenland ist aufgrund der extremen Bedingungen spärlich besiedelt, lediglich die Hitzestadt Alice Springs mit Sommertemperaturen bis weit über 40 °C befindet sich hier als größere Ansiedlung.
Der Norden Australiens hat, bedingt durch die Nähe zum Äquator, ein typisch tropisches Klima. In der sommerlichen Regenzeit zwischen November und April kommt es zu Starkregen und aufgrund des erwärmten Wassers zu Wirbelstürmen. Die Temperaturschwankungen im Verlauf des Jahres sind gering, ebenso zwischen Tag und Nacht. Die Temperaturen liegen in der Regel tagsüber um 30 und nachts nicht unter 20 °C. Der "Winter" von Mai bis Oktober ist die Trockenzeit des nördlichen Australiens.
Südaustralien liegt in einer gemäßigten, subtropisch gefärbten Klimazone. Die Temperaturen im Jahresverlauf sind ähnlich denen im Mittelmeerraum - natürlich um sechs Monate verschoben. Sie liegen am Tag im Sommer häufig über 30 °C. Die Winter sind mild und regnerisch. Aufgrund kühler Meeresströme steigen die Wassertemperaturen fast nie über 20 °C.
Die Ostküste Australiens ist niederschlagsreich. Südostpassate regnen an den küstennahen Gebirgen ganzjährig, mit Spitzen im Sommerhalbjahr, ab. Sie verursachen zudem eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sind gering, die Wassertemperaturen höher als im Süden. Lediglich an den Westhängen der Gebirge kann es im Winter frostig werden und Schnee fallen, sodass hier sogar Wintersport möglich ist.
Alle paar Jahre spielt das Wetter an der Ostküste verrückt, wenn der Luftmassenaustausch zwischen dem kalten Ostpazifik und dem warmen Indischen Ozean anormal gering oder besonders hoch ausfällt. Dann bringen die Wetterphänomene El Niño Dürreperioden oder La Niña Starkregen.
Das Klima der südöstlich vor der australischen Landmasse liegenden Insel Tasmanien ist ozeanisch, was relativ milde Winter bedeutet. Da Tasmanien als eines der wenigen Landgebiete am 40. südlichen Breitengrad liegt, befindet es sich jedoch im Bereich der "Roaring Forties" genannten Westwinddrift. Die Westwinde, die das letzte Mal in Patagonien auf Landmasse trafen, erreichen Tasmanien ungebremst. Deswegen regnet und stürmt es häufig auf der Insel. Das Wetter ist ganzjährig ausgesprochen wechselhaft und kann sich an einem Tag mehrfach radikal ändern.
Niederschläge nehmen von Westen, wo der Jahresniederschlag Spitzenwerte über 3.000 mm erreichen kann, nach Osten ab, wo teilweise nur ca. 500 mm Jahresniederschlag verzeichnet wird. Die Sommer sind kühl, selten liegen die Temperaturen über 20 °C. In den Hochlagen Tasmaniens kann ganzjährig Schnee fallen.
Neuseeland
Neuseeland am südwestlichsten Punkt des Polynesischen Dreiecks im Südpazifik hat überwiegend ein mildes, gemäßigtes Klima. Die Durchschnittstemperaturen liegen um 10 °C im Winter und 20 °C im Sommer. Im subtropischen nördlichen Teil der Nordinsel sind die Durchschnittswerte etwa 5 °C höher.
Eine Ausnahme zum mild-maritimen Klima kennen nur die Gebirgszüge im Osten der Nord- und Südinsel. Hier kann es im Sommer richtig heiß werden mit Temperaturen über 30 °C, im Winter fällt dagegen Schnee.
Auch Neuseeland liegt im Einflussbereich der heftigen Winde der Roaring Forties. Wenn diese auf die Gebirge im Westen der Südinsel treffen, bringen sie bis zu 7.000 mm Niederschlag jährlich. Auf der Ostseite der Gebirgszüge nimmt die Niederschlagswahrscheinlichkeit kontinuierlich ab.
Hier gibt es genaue Klimainformationen für die australischen Städte Sydney und Melbourne.
Melanesien
Das Klima in Melanesien, einer Region im südwestlichen Pazifik, die Papua-Neuguinea, Fidschi, Vanuatu, die Salomonen und Neukaledonien umfasst, ist hauptsächlich tropisch, weist aber je nach geografischer Lage und Höhenlage Variationen auf.
Grundsätzlich ist das Wetter in Melanesien ganzjährig warm bis heiß. Die Wassermassen des Pazifik wirken jedoch mildernd auf die Temperaturen, Meeresbrisen sorgen besonders in den Küstengebieten für eine gewisse Kühlung. An der Küste liegen die Höchsttemperaturen zwischen 25 und 30 °C, in höheren Lagen der Inseln ist es kühler sein. Das Klima der Region wird durch den Wechsel zwischen Regenzeit und Trockenzeit charakterisiert. Die Regenzeit dauert in den meisten Teilen Melanesiens etwa von November bis April. Während dieser Zeit kommt es häufig zu tropischen Stürmen und gelegentlich zu Zyklonen. Von Mai bis Oktober herrscht typischerweise Trockenzeit.
Die Luftfeuchtigkeit in Melanesien ist das ganze Jahr über hoch, besonders aber während der Regenzeit, in der es oft sehr schwül ist.
Papua-Neuguinea hat aufgrund der Gebirgsketten und großen Höhenunterschiede ein vielfältigeres Klima. In den Hochlagen ist es deutlich kühler, die Niederschläge variieren stark je nach Region.
Mikronesien
Das Klima in Mikronesien, einer Region im westlichen Pazifik, die aus Tausenden kleiner Inseln und Atolle besteht, darunter Palau, die Föderierten Staaten von Mikronesien, die Marshallinseln, Kiribati und Nauru, ist tropisch. Hier ist es ganzjährig warm bis heiß. Pazifische Winde und Meeresströmungen verhindern allzu große Extreme. Die Tagestemperaturen liegen zwischen 26 und 32 °C, die jahreszeitlichen Schwankungen sind gering. Auch nachts bleiben die Temperaturen hoch, oft um 24 °C.
Die meisten Teile Mikronesiens erleben zwei Jahreszeiten: die Regenzeit und die Trockenzeit. Diese sind jedoch weniger klar definiert als in anderen tropischen Regionen. Die Regenzeit: dauert in der Regel von Mai bis November, es kommt häufig zu heftigen Regenfällen. Tropische Stürme und Taifune sind während der Regenzeit eine ernste Gefahr. Auf den flachen Inseln könne sie verheerende Schäden anrichten. Die Trockenzeit von Dezember bis April ist weniger feucht, aber es kann dennoch zu Regen kommen.
Die Luftfeuchtigkeit ist ganzjährig sehr hoch, das Wetter ist oft schwül macht, vor allem in Küstennähe.
Westliche Inseln wie Palau sind typischerweise feuchter, östliche Inseln wie Kiribati und die Marshallinseln sind oft trockener. Kiribati ist für periodische Dürren anfällig.
Polynesien
Die Samoa-Inselgruppe liegt wesentlich nördlicher und damit näher am Äquator als Australien oder Neuseeland. Entsprechend kennt das tropisch-ozeanische Klima Samoas keine Sommer und Winter, sondern ganzjährig konstante Temperaturen zwischen ca. 30 °C am Tag und um 20 °C nachts.
Der Südost-Passat bringt vor allem im Süden viel Regen (bis 3000 mm im Jahr), wovon mehr als Zweidrittel in der Regenzeit von November bis April niedergeht. Dann kann es auch schwül werden, die Passatwinde sorgen aber meist für Erfrischung. Hurrikane sind nicht häufig, aber auch nicht ausgeschlossen.
Die Inseln Französisch Polynesiens wie beispielsweise Tahiti werden von einer der angenehmsten Varianten tropischen Klimas verwöhnt. Lediglich in der Regenzeit von November bis März kann es etwas ungemütlicher werden. Gänzlich gefeit ist man aber auch hier nicht vor Hurrikanen, die aber nur selten auftreten.
Hawaii
Die Inselgruppe Hawaii an der nördlichen Spitze des Polynesischen Dreiecks liegt in den äußeren Tropen, sodass es auch hier selten zu heiß und außer in hohen Lagen niemals kalt wird. Die Wassertemperatur liegt ganzjährig um 22 °C.
In den Monaten November bis April ist es etwas kühler als im restlichen Jahr, stärkere Winde bringen vermehrt Niederschlag und höhere Brandung. Tagestemperaturen über 20 °C werden aber immer erreicht.
Regen bringen auf Hawaii vor allem Nordost-Passate. Windzugewandte Gebiete sind deswegen wesentlich feuchter als windabgewandte. Der Norden der Insel Kauai ist sogar einer der regenreichsten Plätze der Welt.
Die beliebten Urlaubsparadiese Hawaiis befinden sich deswegen hauptsächlich in südöstlichen Regionen der Inseln. Hier regnet es im Sommer nur ganz vereinzelt, im Winter etwas mehr.
Hawaii liegt auf der Pazifischen Sturmbahn. Zwischen Juni und November können Hurrikane auftreten - zwar nicht sehr häufig, aber durchaus von recht heftigen Ausmaßen.
Osterinsel
Die politisch zu Chile gehörende Osterinsel im Südostpazifik weist ganzjährig ein angenehmes subtropisches Klima mit Nachttemperaturen um 15 °C und Tageshöchsttemperaturen zwischen 20 und 27 °C auf. Innerhalb der ganz gering ausgeprägten Jahreszeiten unterscheiden sich nur die Monate April und Mai mit wesentlich mehr Niederschlägen als im restlichen Jahr. Erfrischende Winde sind an der Tagesordnung, aber die Osterinsel liegt begünstigt außerhalb der tropischen Wirbelsturmzone.
Verfasst von Diplom-Geograph Remo Nemitz