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Arktis Wetter & Klima: Klimatabelle, Temperaturen und beste Reisezeit

 

Die Arktis wird anhand des nördlichen Polarkreises definiert, der bei 66,5 Grad nördlicher Breite liegt. Die Arktis umfasst sowohl das Polarmeer (Arktischer Ozean) als auch Inseln und Festlandteile, die zu Russland, Kanada, den USA ( Alaska), Grönland ( Dänemark), Norwegen, Schweden und Finnland gehören.

 

Arktis Klima

Durch die nördliche Lage der Arktis ist die jährliche Sonneneinstrahlung gering, hier ist es im Großteil des Jahres mehr oder weniger kalt. Die Winter sind lang und sehr kalt, die Sommer kurz und kühl. Charakteristische Klimazonen sind Kältewüste (v.a. im Inselinneren Grönlands), Tundrenklima und kaltes Kontinentalklima (Skandinavien, Teile der russischen Küste).

In der Arktis fällt nur sehr wenig Niederschlag, weite Teile der Region können als Wüste betrachtet werden. Oft gibt es nur 100 - 500 mm Schnee oder Regen pro Jahr. Der Grund ist die kalte Luft in der Arktis, sie kann nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Charakteristisch für das Wetter in der Arktis sind tief hängende Wolken und vor allem in Küstennähe häufiger Nebel.

Karte ArktisPolarwinter

Der Winter in der Arktis ist extrem kalt und dunkel. Der Boden ist tief gefroren. Es herrscht eine sehr raue, oft unwirtliche Atmosphäre,

Die Temperaturen sinken im arktischen Winter stark, oft auf -20 bis -40 °C, besonders im Inneren von größeren Festlandmassen. In Küstennähe und auf dem Meer ist es etwas weniger kalt. 
Ein Grund für die große Kälte ist die fehlende Sonneneinstrahlung. Während des Winters herrscht in weiten Teilen der Arktis die Polarnacht, die Sonne scheint mehrere Wochen oder sogar Monate lang nicht. Am Nordpol selbst dauert diese Dunkelheit etwa sechs Monate.

Starke Winterwinde können in der Arktis zu erheblich reduzierter Sicht und Schneeverwehungen führen.

Im Winter ist der Arktische Ozean größtenteils von dickem Meereis bedeckt. Flüsse und Seen frieren vollständig zu.

Die meisten arktischen Gebiete sind im Winter sehr trocken, da die extrem kalte Luft noch weniger Feuchtigkeit als im Sommer transportieren kann. Der seltene Niederschlag fällt als Schnee.

 

Polarsommer

In der Arktis gibt es auch eine weniger kalte Jahreszeit: der nebelreiche und kühle Polarsommer. Während des Sommers geht die Sonne in weiten Teilen der Arktis über Wochen oder Monate nicht unter (Mitternachtssonne). Am Nordpol selbst bleibt die Sonne etwa sechs Monate lang über dem Horizont. Da sie aber nicht hochsteht und der Einfallswinkel ihrer Strahlen nur flach ist, kann sie auch im arktischen Sommer den Boden nur oberflächlich auftauen.

Die Temperaturen steigen im Sommer, es bleibt typischerweise jedoch kalt bis kühl. In küstennahen Regionen und auf Inseln können die Höchsttemperaturen 4 bis 10 °C erreichen, in geschützten Gebieten auch noch mehr. Im Inneren Grönlands wird aber auch im Sommer der Gefrierpunkt kaum überschritten.

Die Eisschmelze ist ein markantes Phänomen des arktischen Sommers. Meereis, Flüsse und Seen tauen, an den Küsten bilden sich offene Wasserflächen. Die Meereisfläche erreicht im Spätsommer die kleinste Ausdehnung. In der Tundra taut der Permafrostboden an der Oberfläche, es bilden sich saisonale Sümpfe und Seen.

Zwar ist der Sommer in der Arktis typischerweise feuchter als der Winter, es bleibt jedoch weiter relativ trocken. Der meiste Niederschlag fällt als Regen. Die Luftfeuchtigkeit steigt, vor allem in Küstennähe können dichte Nebel entstehen.

Die Tundra, die typische Landschaftsform der Arktis, erwacht zum Leben. Pflanzen, die sich an die kurzen Sommer angepasst haben, nutzen das Sonnenlicht und die milderen Temperaturen. Moose, Flechten, Gräser, Sträucher und Blumen blühen in dieser Zeit, oft in farbenfrohen Blütenteppichen. Arktische Tiere, wie Eisbären, Polarfüchse, Rentiere und Wölfe, sind im Sommer wesentlich aktiver als im Winter. Zahlreiche Zugvögel kommen aus südlicheren Gefilden in die Arktis, um hier zu nisten und ihre Jungen aufzuziehen, Seeschwalben, Gänse und Enten finden im Meer, in den Sümpfen und Seen reichlich Nahrung. Doch die Saison ist sehr kurz und dauert nur etwa zwei bis drei Monate.

 

Das regionale Klima in der Arktis wird durch warme und kalte Meeresströmungen beeinflusst. Beispielsweise ist die Hudson Bay in Kanada etwa die Hälfte des Jahres zugefroren, während der über 1000 km weiter im Norden liegende Hafen von Hammerfest in Norwegen, durch den Einfluss des warmen Golfstromes ganzjährig eisfrei bleibt.

Grundsätzlich kann man sagen, dass der Arktische Ozean Extreme abmildert. Außerhalb der Arktis, auf dem asiatischen und amerikanischen Festland, werden tiefere Temperaturen erreicht, der Kältepol der Nordhalbkugel liegt im Osten Sibiriens. Im Inselinneren Grönlands sind die Meereseinflüsse kaum wirksam, hier herrscht ein extrem kaltes Kältewüstenklima, in dem sich das hohe Eisschild Grönlands bilden konnte.

 

Wetter Arktis

 

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Beste Reisezeit für die Arktis

Der Frühling ist eine gute Zeit, um sowohl Eisberge als auch die beeindruckenden Polarlichter zu beobachten. Es herrscht noch arktische Kälte, im April verlassen jedoch die Eisbären, begleitet von ihren Jungtieren, ihre Höhlen. Die Chancen, Narwale, Belugas und Grönlandwale zu sehen, steigen. Robben bringen ihre Jungen zur Welt. Ab Mai beginnt die Haupt-Kreuzfahrtsaison, ab Juni fahren Eisbrecher zum Nordpol.

Die beste und beliebteste Zeit für eine Reise in die Arktis sind die wärmsten Monate des arktischen Sommers. In dieser Zeit bricht das Packeis, das im restlichen Jahr den Zugang zu großen Teilen der Arktis behindert. Im arktischen Sommer liegt die begrenzende Packeisgrenze am weitesten nördlich. Die Temperaturen sind milder und es ist sehr lange hell. Zu dieser Zeit kann man besonders gut Tiere beobachten, jetzt brüten viele Zugvögel. Es herrschen sehr gute Bedingungen für Aktivitäten wie Wandern und den Besuch von Gletschern.

Während der Westen Grönlands meist im gesamten Sommer eisfrei ist und somit selbst von nicht speziell ausgerüsteten Kreuzfahrtschiffen weitgehend problemlos befahren werden kann, sind die östlichen Buchten oft erst im Spätsommer erreichbar. Erst zu dieser Zeit hat sich der Packeisgürtel vor der Küste weit genug zurückgezogen. Es kann zwar schon früher in der Saison passieren, dass die Einfahrt einer Bucht nicht von Eis blockiert ist, jedoch ist es immer möglich, dass durch ungünstigen Wind innerhalb weniger Stunden Eismassen die Ausfahrt unpassierbar machen.

Schon Mitte September ist die beste Reisezeit für die Arktis wieder vorbei; das arktische Wetter wird unbeständiger, das Packeis bewegt sich wieder Richtung Süden und es wird deutlich kälter. Die Kreuzfahrtsaison geht zu Ende.

Aber auch in der dunkleren Jahreszeit lohnt sich ein Besuch der Arktis: Oktober und November gehören in Churchill (Kanada) zu den besten Monaten für Eisbärenbeobachtungen.

Die dunklen Monate November bis März, mit ihren langen und dunklen Nächten sind ideal für Polarlicht-Fans, jedoch ist diese extrem kalte Zeit für Reisende deutlich anspruchsvoller als der Sommer.

 

Praktische Ratschläge für Ihre Reise in die Arktis

Die Arktis ist ein herausforderndes Reiseziel. Gute Vorbereitung, die richtige Ausrüstung und ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur und den Kulturen vor Ort sind entscheidend für eine sichere und unvergessliche Reise. Einige wichtige Punkte, die beachtet werden sollten, sind:

Extreme Wetterbedingungen

  • Schnelle Wetterumschwünge: Auch zur besten Reisezeit kann das Wetter in der Arktis unvorhersehbar und extrem sein. Stürme, starker Wind, Regen und plötzliche Temperaturabfälle sind auch im Sommer möglich.
  • Kleidung: Die richtige Kleidung ist entscheidend. Es ist wichtig, sich im Zwiebellook zu kleiden, um auf Temperaturschwankungen vorbereitet zu sein. Hochwertige, wasser- und winddichte Outdoor-Kleidung sowie isolierende Schichten sind auch im Sommer ein Muss. Im Winter sind zusätzliche schwere Kleidungsschichten, warme Schuhe, Mütze, Handschuhe und ein Schal zum Schutz vor extremen Temperaturen und Wind unbedingt nötig.

Sonnen- und Lichtverhältnisse

  • Mitternachtssonne im Sommer: Im Sommer gibt es in vielen Teilen der Arktis 24 Stunden Tageslicht. Das kann den Schlafrhythmus stören. Es ist sinnvoll, eine Schlafmaske mitzunehmen.
  • Polarnacht im Winter: Im Winter gibt es in manchen Regionen tagelange Dunkelheit, die sogenannte Polarnacht. Diese kann für Reisende gewöhnungsbedürftig sein und sich auf die Psyche auswirken. Ein gut geplanter Tagesablauf und Aktivitäten im Freien helfen, den Mangel an Tageslicht zu kompensieren.

Isolierte Regionen und eingeschränkte Infrastruktur

  • Abgeschiedenheit: Viele arktische Regionen, besonders die entlegeneren Gebiete, sind dünn besiedelt und schwer erreichbar. Es gibt oft nur wenige Straßen, und viele Orte sind nur per Boot, Flugzeug oder Schneemobil zugänglich.
  • Planung: Da die Infrastruktur begrenzt ist, sollten Reisen im Voraus geplant werden. Dazu gehören Buchungen für Flüge, Transportmittel, Unterkünfte und geführte Touren.
  • Lebensmittelversorgung: In abgelegenen Gebieten gibt es nur wenige Geschäfte. Es ist ratsam, notwendige Ausrüstung, Snacks und Medikamente im Voraus mitzunehmen.
  • Gesundheitsversorgung: Auch die medizinische Versorgung ist in entlegenen arktischen Gebieten eingeschränkt. Man sollte sicherstellen, dass man eine gut ausgestattete Reiseapotheke dabeihat und für den Notfall informiert ist, wo und wie medizinische Hilfe erreichbar ist.

Respekt für die Natur und Umwelt

  • Empfindliche Ökosysteme: Die arktische Natur ist sehr empfindlich. Besucher sollten darauf achten, den Müll zu entsorgen, Wanderwege nicht zu verlassen und die Tierwelt nicht zu stören.
  • Tierschutz: Die Tierwelt in der Arktis (z. B. Eisbären, Wale, Rentiere) ist oft gefährdet. Man sollte sich an die Regeln halten, die von Guides und Nationalparks vorgegeben werden, um die Tiere nicht zu stören.
  • Nachhaltigkeit: Reisen in die Arktis sollten möglichst nachhaltig gestaltet werden. Arktische Gebiete sind vom Klimawandel besonders stark betroffen.

Sicherheitsrisiken in der Wildnis

  • Wildtiere: In einigen Regionen gibt es Tiere, die potenziell gefährlich sind. Es ist wichtig, auf Reisen in die Wildnis einen erfahrenen Guide zu haben, der die lokalen Sicherheitsvorkehrungen kennt.
  • Eisbärensicherheit: Besonders in Grönland, Svalbard und Teilen der kanadischen Arktis können Eisbären ein Risiko darstellen. Viele Touren erfordern, dass die Guides bewaffnet sind, um im Notfall die Gruppe zu schützen.
  • Unwegsames Gelände: Die arktische Landschaft kann rau und schwierig zu durchqueren sein. Gletscher, Schnee, Eisflächen und Fjorde erfordern Erfahrung oder einen erfahrenen Führer, um Unfälle zu vermeiden.

Spezielle Ausrüstung

  • Schutz vor UV-Strahlen: Die Sonneneinstrahlung auf Gletschern und im Schnee kann sehr stark sein. Sonnencreme und Sonnenbrillen mit UV-Schutz sind besonders im Sommer und auf Expeditionen ins Eis wichtig.
  • GPS und Notfallausrüstung: In entlegenen Gebieten ist oft kein Mobilfunkempfang vorhanden. Es ist ratsam, eine Notfallausrüstung, GPS und Kommunikationsmittel wie Satellitentelefone mitzuführen.

Kulturelle Sensibilität

  • Respekt für indigene Kulturen: Viele arktische Regionen sind die Heimat indigener Völker wie den Sámi (in Lappland) oder den Inuit (in Grönland und Kanada). Es ist wichtig, deren Kultur zu respektieren und die lokalen Bräuche zu achten.
  • Sprachbarriere: In abgelegenen Regionen wird oft nur die lokale Sprache gesprochen. Einfache Kenntnisse in der Landessprache oder die Zusammenarbeit mit lokalen Guides helfen bei der Verständigung.

Reiseversicherung

  • Spezielle Versicherung für die Arktis: Aufgrund der abgelegenen und potenziell gefährlichen Lage ist es ratsam, eine Reiseversicherung abzuschließen, die auch Rettungseinsätze und Notfallrückführungen abdeckt.

 

Hier finden Sie mehr genaue Informationen zu Wetter, Klima und bester Reisezeit in der Arktis sowie zum Klima und der besten Reisezeit auf Spitzbergen (Norwegen).

 

Klimatabelle Arktis

Klima Arktis Spitzbergen

Klimadaten für Spitzbergen (Norwegen) 1991 - 2020, Quelle: Norwegian Meteorological Institute

Arktis Klima Russland

Klima Arktis: Murmansk (Russland)

Arktis Klima Grönland

Klima Arktis: Grönland

Arktis Klima Kanada

Klimadaten für Alert auf Ellesmere Island / Kanada (nördlichste dauerhafte Siedlung der Erde) 1991 - 2020, Quelle: Environment and Climate Change Canada (ECCC) 

Arktis Klima Alaska

Klimadaten für Utqiagvik in Nordalaska 1991 - 2020, Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA)

Verfasst von Diplom-Geograph Remo Nemitz