Asien Wetter & Klima & Klimatabelle, Temperaturen und beste Reisezeit
Asien nimmt ungefähr ein Drittel der Landmasse der Erde ein. Auf dem gigantischen Kontinent finden sich fast alle Klimazonen. Aus europäischen Perspektive mit überschaubarem, gemäßigtem Klima sind die Wetterverhältnisse in Asien mancherorts extrem.
Naher Osten - Westasien
Weite Teile des Nahen Ostens liegen in den Rossbreiten, einem stabilen Hochdruckgürtel. Je weiter man von Anatolien (Türkei) nach Südosten kommt, umso herausfordernder wird das Klima. Tageshöchsttemperaturen im Sommer liegen in der israelischen Negev-Wüste über 40 °C, in den großen Sandwüsten Saudi-Arabiens sogar noch höher.
Außer an den Küsten herrscht in Westasien ganz überwiegend trockenes Kontinentalklima mit großen Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperaturen. In den Steppen und Wüsten im Landesinnern der Nahoststaaten fällt oft monate- oder gar jahrelang kein Regen. In großen Höhenlagen kann Schnee fallen, während es andernorts auch im Winter kaum abkühlt.
Auch im Irak und Iran ist das Klima meist arid, die Verdunstungsrate übersteigt die geringen Niederschläge. Irak und Iran kennen jedoch neben heißen Sommern auch frostig-kalte Winter, in denen im Irak etwas und im Iran reichlich Schnee fallen kann.
Georgien und Aserbaidschan an der Westküste des Kaspischen Meers sind durch ihre Lage und den Einfluss des größten Sees der Welt von vielfältigen Klimazonen mit überwiegend subtropischer Färbung geprägt. Die Höhenlagen Georgiens zeigen alpinen Charakter.
Die Küsten der Levante am östlichen Mittelmeer haben ebenfalls subtropisches Klima mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchteren Wintern.
Die Gebiete entlang des Persischen Golfs sind ganzjährig schwül und niederschlagsarm. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Sommer oft über 80 %.
Die subtropisch und im Süden randtropisch geprägten Winter haben angenehme Temperaturen mit bis zu 9 Stunden Sonnenschein am Tag. Regen fällt nur an wenigen Tagen im Jahr.
Die regenreichste Region des Nahen Ostens ist der Norden Irans am Kaspischen Meer. Mit Jahresniederschlägen bis 2.000 mm bildet diese Region eine große Ausnahme im Nahen Osten.
Außerdem: Klima am Wetter am Roten Meer
Zentralasien
Die Staaten Zentralasiens von Kasachstan bis zur Mongolei haben keinen Zugang zum Ozean. Es herrscht hier vorwiegend ein trockenes Kontinentalklima mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht und klar erkennbaren Jahreszeiten Sommer und Winter.
Bereits in den Niederungen Aserbaidschans in Westasien beginnt das Steppen- und Wüstenklima, das für weite Teile Zentralasiens kennzeichnend ist. Je nach Höhenlage und Jahreszeit werden hier Temperaturen zwischen plus und minus 40 °C verzeichnet. Sehr niedrige Luftfeuchtigkeit machen die Hitze im Sommer jedoch etwas erträglicher. Regen fällt fast nie.
Ferner Osten - Ostasien
Im riesigen China gibt es vielfältige Klimazonen vom kalten Klima der nordöstlichen Nadelwälder bis zum tropischen Monsunklima im äußersten Süden.
An der Grenze zu Russland im Nordosten liegt oft ein halbes Jahr lang Schnee. Die kalte Winterzeit wird von kurzen Übergangszeiten und schwülwarmen Sommern unterbrochen.
Das weltweit extremste Kontinentalklima und mit die kälteste Hauptstadt der Welt finden sich in der Mongolei. Die Sommer sind heiß, aber kurz. Der Winter beginnt spätestens im Oktober und ist bis in den Mai spürbar. Das Thermometer kann unter -50 °C fallen. Im Altai-Gebirge gibt es Lagen mit Permafrostböden.
Im Innern Chinas finden sich ausgedehnte Gebiete mit Wüsten- und Steppenklima. Extreme Trockenheit sorgt für heiße Sommer und nur wenig Schnee in frostigen Wintern. Sehr schneereich sind noch nicht einmal die hohen Gebirge, wie der Himalaya, im Zentrum des Landes und in Tibet. Extrem kalte Winternächte werden von sehr sonnenreichen Tage abgelöst.
Der Osten Chinas hat ein gemäßigtes Monsunklima kontinentaler Prägung. Die Winter sind kalt, im Sommer bringen Monsunwinde drückende Schwüle und Regen.
Subtropisch und tropisch ist es im Südosten und Süden. Typisch sind milde oder sogar warme Winter mit Temperaturen bis 20 °C sowie geringe Tag-Nachtschwankungen der Temperaturen. Die Chinesischen Tropen kennen schwülheiße Sommer mit Starkregen. Der Jahresniederschlag liegt bei 2000 mm. Hongkong und Macau an der Südküste Chinas werden häufig von Taifunen und Tsunamis heimgesucht.
Korea hat ein gemäßigtes Klima mit vier klar erkennbaren Jahreszeiten und angenehmen klimatischen Verhältnissen im Frühjahr und Herbst. Die Winter sind trocken und teils sehr kalt, im Süden fällt Schnee. Die Sommer sind feuchtwarm.
Auch in Japan kann man sich, bei allen Unterschieden der Klimate auf der Inselgruppe, an vier deutlichen Jahreszeiten orientieren, dazu gehört auch die zauberhafte Frühjahrszeit mit der viel besungenen Kirschblüte. Die Klimazonen reichen von der winterkalten Hokkaido-Region bis zum subtropischen Klima der Nansei-Inseln, die ihre milden Temperaturen mit der Gefahr von Taifunen bezahlen.
Hier finden Sie außerdem detaillierte Klimainformationen zu den Städten Peking, Shanghai und Tokio.
Indischer Subkontinent - Südasien
Pakistan im Westen des Subkontinents ist in weiten Teilen extrem trocken. Das Klima ist subtropisch-kontinental mit heißen Sommern. Die Temperaturen im Winter sind abhängig von der Höhenlage. Regen fällt in Pakistan nahezu ausschließlich unter Einfluss des Südwestmonsuns im Juli und August. Ergiebig sind die Niederschläge nur im Himalayavorland (bis 1000 mm / Jahr) und in den Hochtälern (bis 1500 mm).
Der Norden Indiens liegt auf ähnlicher geographischer Breite wie Pakistan und hat ebenfalls subtropisches Kontinentalklima mit großen Temperaturunterschieden zwischen 10 °C im Winter und bis über 50 °C im Sommer. Im maritim geprägten, tropischen Süden ist es dagegen ganzjährig heiß.
Die Zeit der Regenfälle im Sommer ist nicht ganz so kurz wie in Pakistan und kann sich, je nach Region, von Mai bis September erstrecken. Ergiebigere Niederschläge kennen aber nur die Westküste, die Hänge des Himalaya im Nordosten sowie die südöstliche Küste am Golf von Bengalen.
Die im Südosten vorgelagerte Insel Sri Lanka ist nicht mehr weit vom Äquator entfernt und hat ein entsprechend tropisches Klima. Der Südwesten ist immerfeucht, während im Norden und Nordosten weniger Niederschläge fallen.
Der Monsun versorgt Nepal, Bhutan und Bangladesch zwischen Mai und September mit Niederschlägen, wobei große Regenmengen insbesondere im Osten Bangladeschs (bis 4000 mm im Jahr) niedergehen. Im Norden von Nepal und Bhutan finden Sie gesundes, im Winter kaltes Gebirgsklima, in den vorgelagerten Tälern ist es angenehm und auch im Winter recht mild. Das Klima im Süden Bhutans und in Bangladesch ist tropisch-heiß. Bangladesch wird im Frühjahr und Herbst von Wirbelstürmen und Überschwemmungen heimgesucht.
Südostasien
Das Klima in Südostasien ist tropisch-feucht. In Myanmar und Thailand im Norden gibt es markante Trockenzeiten zwischen Januar und April / Mai, in denen es sehr heiß werden kann.
Keine klar abgegrenzte Trockenzeit kennen dagegen die wechselfeuchten Tropen. In Malaysia sowie auf den südlichen Philippinen und auf der Insel Java (Indonesien) fällt ganzjährig viel Niederschlag.
In unmittelbarer Äquatornähe regnet es in Sumatra, Singapur und Borneo fast täglich stark, wenn die Sonne ihren Höchststand überschritten hat. Die Jahresniederschlagsmenge kann bis zu 5.000 mm erreichen. Die Temperaturen weisen fast keine jahreszeitlichen Schwankungen auf und liegen typischerweise um 30 °C am Tag und zwischen 20 und 25 °C in der Nacht.
Der Monsun bestimmt das Klima in Südostasien. Insbesondere in den wechselfeuchten und äquatorialen Gebieten bringt er die Niederschläge, die an den Gebirgen wolkenbruchartig abregnen.
Im Frühjahr und Herbst drehen die Monsunwinde von Nordost bzw. Nordwest im Winter auf Südwest und Südost. In diesen Zwischenzeiten kann es windstill sein. Heftige Niederschläge sind dennoch nicht ausgeschlossen.
Gebiete im Gürtel ab 5 Grad nördlicher oder südlicher Entfernung vom Äquator sind der Gefahr tropischer Wirbelstürme mit verheerender Zerstörungskraft ausgesetzt. Je größer die umgebende Meeresfläche ist und je mehr sich das Wasser aufwärmt, umso höher kann die Geschwindigkeit der rasant drehenden Winde werden. Besonders betroffen sind die Philippinen, Vietnam und Myanmar.
Klima und beste Reisezeit für einige Regionen und Städte in Asien:
Peking (China), Bali, Java, Sumatra, Sulawesi und Borneo (Indonesien), Himalaya (Indien, China, Nepal, Bhutan), Pattaya, Phuket, Koh Samui und Bangkok (Thailand), Dubai (VAE)
Verfasst von Diplom-Geograph Remo Nemitz