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Monsunklima

Das Monsunklima

Das Monsunklima ist eine Zwischenstufe zwischen dem tropischen Regenwaldklima und dem tropischen Savannenklima. In der Köppen-Geiger-Klassifikation wird es als "Urwaldklima mit scharf ausgeprägter Trockenzeit" beschrieben.

Die Hauptcharakteristik des Monsunklimas ist die ausgeprägte Abhängigkeit von saisonalen Windmustern, wie dem Monsun, der für eine sehr feuchte Regenzeit und eine kürzere Trockenzeit sorgt.


 

Merkmale des Monsunklimas

  • Ganzjährig hohe Temperaturen: Die durchschnittlichen Monatstemperaturen liegen durchgehend über 18 °C. In den heißesten Monaten können Durchschnittstemperaturen von 27 bis 32 °C erreicht werden, im Sommer sind Tageshöchstwerte von 38 bis 48 °C möglich.
  • Wechsel von Regen- und Trockenzeit:
    • Die Trockenzeit ist nicht so ausgeprägt wie beim Savannenklima, aber deutlicher als beim Regenwaldklima.
    • Der trockenste Monat weist weniger als 60 mm Niederschlag auf, aber mehr als 4 % der jährlichen Niederschlagsmenge.
  • Es gibt drei Hauptjahreszeiten im Monsunklima: die kühle Trockenzeit vom Herbst bis zum späten Winter, die heiße Trockenzeit im Frühling, und die Regen- oder Monsunzeit im Sommer.

Trockenzeit – Staub, Hitze und Warten auf den Regen

Die Sonne steht hoch am Himmel, und die Luft flimmert über den Feldern. Seit Wochen hat es nur vereinzelt geregnet, doch die Schauer waren kurz und brachten kaum Erfrischung. Der Boden wird trockener, und in den Flüssen ist das Wasser deutlich zurückgegangen, an manchen Stellen sind Sandbänke sichtbar.

Die Blätter der Bäume sind von einer feinen Staubschicht überzogen, und selbst das Gras wirkt fahl und ausgedörrt. Die Luft ist drückend heiß, und der Wind, der manchmal durch die Straßen zieht, bringt keine Abkühlung – nur noch mehr Staub.

Mein Vater und ich machen uns auf den Weg zum Markt. Die Sonne brennt auf die Dächer der Häuser, und jeder Schritt auf der trockenen, staubigen Straße wirbelt feinen roten Sand auf. Die Menschen laufen langsam, viele tragen Tücher über Kopf und Gesicht, um sich vor der Hitze zu schützen. In der Ferne sehe ich Bauern, die ihre Felder bewässern.

Am Nachmittag türmen sich Wolken am Horizont auf, dunkelgrau und vielversprechend. Doch wie so oft in diesen Tagen lösen sie sich wieder auf, noch bevor sie den ersehnten Regen bringen. Aber die Menschen in unserem Dorf wissen, dass der Monsun nicht mehr weit ist. Die Luft fühlt sich anders an – schwer, gespannt.

Abends sitzen wir zusammen und sprechen über die kommenden Wochen. „Bald wird der Wind drehen“, sagt mein Onkel und zeigt auf die Palmen, deren Blätter sich kaum noch bewegen. „Dann kommt der Regen vom Meer.“

Ich blicke in den dunklen Himmel - die Hitze hängt noch immer schwer in der Luft. Wir alle warten – auf den Moment, an dem der erste Tropfen fällt.

  • Intensive Regenfälle:
    • In der Regenzeit sind extreme Niederschläge möglich, oft über mehrere Monate hinweg.
    • In besonders niederschlagsreichen Regionen können bis zu 1.000 mm pro Monat fallen.
    • Die Regenfälle sind stark mit der Monsunzirkulation verbunden.

Regenzeit – Der Monsun ist endlich da

Ich wache mitten in der Nacht auf. Ein Windstoß rüttelt an den Fensterläden, und in der Ferne höre ich das erste Donnergrollen. Noch ist kein Tropfen gefallen, aber die Luft fühlt sich anders an – schwer, feucht, aufgeladen.

Am Morgen sind die ersten Regenwolken da. Noch immer weht der heiße Wind aus dem Landesinneren, aber dann kommt der erste richtige Regenschauer. Keine einzelnen Tropfen, sondern ein starker, warmer Regen, der alles durchtränkt.

Die Erde dampft, die Luft riecht nach nasser Erde und frischen Blättern. Vögel zwitschern aufgeregt, als ob sie den Regen feiern.

Nach ein paar Tagen kommt der Regen regelmäßiger. Jeden Tag ziehen schwere Wolken über das Land, die Schauer werden länger, die Luft bleibt feuchter, und die Sonne zeigt sich nicht mehr so oft. Es fühlt sich an, als hätte der Regen nun wirklich die Oberhand gewonnen. Die Wege werden schlammig, und kleine Wasserläufe schwellen an. Der Monsun ist jetzt da.

Am Abend sitzen wir auf der Veranda und hören das Rauschen des Regens. In der Ferne sind die Straßen schon überflutet. „Dieses Jahr scheint der Monsun stark zu werden“, sagt meine Großmutter. Ich nicke. Jetzt, wo der Regen da ist, fühlt sich die Trockenzeit plötzlich weit entfernt an.

  • Einfluss des Monsuns:
    • Im Sommer strömt feuchte Luft vom Ozean ins Landesinnere und bringt heftige Regenfälle.
    • Im Winter wehen trockene Winde vom Land in Richtung Meer und sorgen für eine deutliche Trockenzeit.

 

Vegetation und Ökosystem

Das Monsunklima begünstigt die Entwicklung von tropischen saisonalen Regenwäldern, den Monsunwäldern. Diese sind weniger dicht und artenreich als die Wälder in Gebieten des Regenwaldklimas.

Flora

  • Immergrüne und laubabwerfende Bäume: Teakbäume, Bambusarten, Palmen und Sandelholz sind weit verbreitet.
  • Weitläufige Feucht- und Mischwälder: in der Regenzeit ergrünen große Gebiete, in der Trockenzeit werfen Bäume teilweise ihr Laub ab.

Fauna

  • Große Säugetiere: Tiger, Elefanten und verschiedene Primatenarten sind in Monsunwäldern heimisch.
  • Vogelwelt: Zahlreiche Zugvögel nutzen diese Klimazonen als Brut- oder Überwinterungsgebiete.
  • Reptilien und Insekten: Gekennzeichnet durch eine hohe Vielfalt, darunter viele Arten von Schlangen und tropischen Insekten.

 

Geografische Verbreitung

Vor allem in Regionen auf, die vom Monsun beeinflusst werden. Es bildet einen Übergangsbereich zwischen Regenwald- und Savannenklima.

Asien

  • Indien: An der Westküste (z. B. Goa, Kerala), auf den Andamanen, Nikobaren
  • Südostasien: Besonders in Myanmar, Thailand, Vietnam, Kambodscha und auf den Philippinen.
  • Indonesien: Vor allem in Teilen von Java.

Monsunklima Asien

Afrika

  • Westafrika: Entlang der Guineaküste und im südlichen Nigeria.
  • Zentralafrika: Monsunwälder in Gabun und im Kongobecken.

Monsunklima in Afrika

Amerika

  • In Florida, Mittelamerika, in der Karibik, Kolumbien und Venezuela.
  • Südamerika: Rund um das Amazonasbecken, Bolivien.

Monsunklima Amerika

Ozeanien

  • Pazifikregion: Inseln in Melanesien und Teile der südlichen Küste von Papua-Neuguinea.

 

Ursache: Der Monsun

Die Hauptursache für das Monsunklima ist die saisonale Windumkehr durch den Monsun:

  • Sommermonsun:
    • Warme, feuchte Luftmassen vom Ozean ziehen ins Landesinnere.
    • Beim Auftreffen auf Gebirge steigen sie auf, kühlen ab und verursachen kräftige Niederschläge.
  • Wintermonsun:
    • Kühle, trockene Luftmassen strömen aus dem Landesinneren Richtung Meer.
    • Nun setzt eine Trockenperiode ein, die aber kürzer und weniger prägnant als im Savannenklima ist.

Die Intertropische Konvergenzzone (ITCZ) spielt eine große Rolle:

  • In der Regenzeit liegt die ITCZ über den betroffenen Regionen und verstärkt die Niederschläge.
  • In der Trockenzeit verlagert sie sich und sorgt für stabilere Wetterbedingungen.

 

Unterschiede zu anderen Tropenklimaten

  • Vergleich mit Regenwaldklima:
    • Deutlichere Trockenzeit.
    • Die Vegetation bleibt im Monsunklima zwar größtenteils grün, einige Laubbäume werfen jedoch ihr Laub ab.
  • Vergleich mit Savannenklima:
    • Mehr Regen und eine kürzere, weniger starke Trockenzeit.
    • Ganzjährig feuchter als Savannenklimate.

 

Reisetipps für Monsunklima-Regionen

  • Beste Reisezeit: Direkt nach der Monsunzeit – Temperaturen sind dann oft moderat.
  • Kleidung: Leichte, atmungsaktive Stoffe sind ideal. Eine wasserfeste Jacke oder ein Regenschirm sind empfehlenswert.
  • Gesundheit:
    • Moskitos sind während der Regenzeit besonders aktiv – Insektenschutzmittel und Moskitonetze sind wichtig.
    • Impfungen gegen Tropenkrankheiten (z. B. Gelbfieber) können erforderlich sein.
    • Vorsicht vor stehenden Gewässern, die als Brutstätte für Mücken dienen.
Verfasst von Diplom-Geograph Remo Nemitz