Klimazonen der Erde
Klimazonenklassifizierung der Erde
Die Erde lässt sich in verschiedene Klimazonen unterteilen, um die großen Unterschiede in Temperatur, Niederschlag und Sonnenstrahlung systematisch zu erfassen. Diese Zonen helfen, klimatische Bedingungen weltweit zu vergleichen und zu verstehen.
Warum gibt es Klimazonen?
Der Hauptfaktor für die Klimazonen ist die Sonneneinstrahlung. Da die Erde eine Kugel ist, trifft die Sonnenstrahlung am Äquator senkrecht auf, während sie zu den Polen hin immer flacher einfällt. Dadurch ist es in Äquatornähe wärmer als an den Polen. Aber auch Wind- und Meeresströmungen, Gebirge und Bodenbeschaffenheit beeinflussen das Klima.
Solare und thermische Klimazonen
Es gibt zwei grundlegende Modelle zur Klimazonenklassifikation:
1. Solare Klimazonen
Diese Einteilung richtet sich nach dem Einfallswinkel der Sonnenstrahlen und den astronomischen Grenzlinien wie Wendekreis (23,5°) und Polarkreis (66,5°).
- Tropen: Rund um den Äquator, ganzjährig heiß und feucht.
- Subtropen: Übergangsbereich zwischen Tropen und gemäßigten Breiten. Heiße Sommer, milde Winter, oft trockene Regionen.
- Gemäßigte Zone: Deutlich ausgeprägte Jahreszeiten, warme Sommer und kalte Winter.
- Polare Zone: Jenseits des Polarkreises, sehr kalte Winter, Polartag und Polarnacht.
2. Thermische Klimazonen
Diese Einteilung orientiert sich an den tatsächlichen Temperaturen und jahreszeitlichen Schwankungen. Eine gängige Unterteilung ist:
- Tropen: Jahresdurchschnittstemperatur höher als 24 °C, kaum Jahreszeiten.
- Subtropen: 12–24 °C. Heiße Sommer, milde Winter.
- Mittelbreiten: 0–12 °C, klar unterscheidbare Jahreszeiten.
- Subpolare Zone: −10 bis 0 °C. Lange Winter, kurze Sommer.
- Polare Zone: Jahresdurchschnittstemperatur unter −10 °C. Extreme Kälte, kaum Vegetation.
Klimaklassifikation nach Köppen & Geiger
Wladimir Köppen entwickelte ein System, das die Klimazonen nicht wie andere Modelle nach thermischen Großzonen einteilt, sondern durch eine Kombination einfacher Temperatur- und Niederschlagsgrenzen.
Er definierte fünf Klimaklassen, die weltweit klar abgrenzbar sind:
- A – Tropisches Klima (heiß, meist feucht, z. B. Regenwald)
- B – Trockenklima (wenig Regen, z. B. Wüsten)
- C – Gemäßigtes Klima (milde Winter, z. B. Mittelmeerraum)
- D – Kontinentalklima (kalte Winter, z. B. Russland)
- E – Polar- und Hochgebirgsklima (sehr kalt, z. B. Arktis, Alpen)
Innerhalb dieser Hauptklassen unterteilt das Köppen-System das Klima mit 30 Klimatypen, basierend auf präzisen Schwellenwerten für Temperatur- und Niederschlagsdauer.
Warum ist Köppens System so weit verbreitet?
Die Köppen-Karte hat sich in der Geographie durch ihren klaren Aufbau, logische Struktur und einfache Anwendbarkeit etabliert. Sie wird in digitalen Klimamodellen weltweit genutzt und ist die Grundlage vieler moderner Klimakarten. Sein System bleibt eines der wichtigsten Werkzeuge zur Beschreibung des Erdklimas.
Verfasst von Diplom-Geograph Remo Nemitz