Das feuchte Kontinentalklima ist durch vier deutlich ausgeprägte Jahreszeiten mit großen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter gekennzeichnet. Die Sommer sind warm bis heiß und oft feucht, während die Winter kalt und schneereich sind. Das Feuchte Kontinentalklima ist das größte Klimagebiet der Erde und dominiert weite Teile der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel in Nordamerika, Europa und Asien. Auf der Südhalbkugel kommt es nur in sehr begrenzten Gebieten wie in den Neuseeländischen Alpen, den patagonischen Anden und in den Snowy Mountains Australiens vor.
Merkmale des Feuchten Kontinentalklimas
Temperatur:
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Der kälteste Monat hat eine Durchschnittstemperatur von weniger als 0 °C.
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Der wärmste Monat liegt über 10 °C.
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Die Jahresamplitude (Unterschied zwischen Sommer- und Wintertemperaturen) ist groß. Im Winter können Kältewellen auftreten, während die Sommer oft heiß und schwül sind.
Niederschlag:
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Es gibt keine ausgeprägte Trockenzeit, d.h. Niederschläge fallen ganzjährig, mit einem leichten Maximum im Sommer.
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Der trockenste Monat hat mindestens 30 mm Niederschlag.
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Schnee ist im Winter typisch und bleibt in vielen Regionen lange liegen.
Vegetation:
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Die Vegetation im feuchten Kontinentalklima ist vielfältig und umfasst Laubwälder, Mischwälder und boreale Nadelwälder.
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Typische Bäume sind Eichen, Ahorn, Fichten und Kiefern.
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In den kälteren Regionen dominiert die Taiga, ein ausgedehnter Nadelwald.
Gliederung
Das feuchte Kontinentalklima kann in 4 Typen unterteilt werden, die sich durch ihre thermischen Eigenschaften unterscheiden:
Sommerheißes feuchtes Kontinentalklima
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Sommer: Heiß, mit Durchschnittstemperaturen im wärmsten Monat über 22 °C.
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Winter: Kalt, aber keine extremen Temperaturen.
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Verbreitung: Typisch für den Mittleren Westen der USA, Teile von Osteuropa (z.B. Ungarn, Serbien) und Nordchina.
Sommerwarmes feuchtes Kontinentalklima
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Sommer: Warm, aber nicht heiß, die Durchschnittstemperaturen im wärmsten Monat bleiben unter 22 °C.
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Winter: Kalt, z.T. mit langen Frostperioden.
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Verbreitung: Große Teile von Kanada, Nordosteuropa (z.B. Polen, Baltikum) und Sibirien.
Subarktisches Klima
- Im subarktischen Klima gibt es keine besonders feuchte oder trockene Jahreszeit.
- Die Durchschnittstemperatur liegt in ein bis drei Monaten über 10 °C. Der kälteste Monat ist zwischen 0 und −38 °C kalt.
Extrem kaltes subarktisches Klima
- Ein bis drei Monate wärmer als 10 °C.
- Extrem winterkalt und extrem kontinental: Der kälteste Monat liegt unter −38 °C.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft profitiert von den warmen Sommern und ausreichenden Niederschlägen. Typische Anbauprodukte sind:
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Getreide: Weizen, Mais, Gerste.
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Gemüse: Kartoffeln, Bohnen.
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Obst: Äpfel, Birnen.
In den kälteren subarktischen Regionen ist die Landwirtschaft aufgrund der kurzen Vegetationsperiode eingeschränkt.
Klimawandel und Herausforderungen
Regionen mit feuchtem Kontinentalklima sind von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen:
Temperaturanstieg:
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Die Winter werden milder, die Schneesaison verkürzt sich.
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Die Sommer werden heißer, die Gefahr von Hitzewellen und Dürren steigt.
Veränderte Niederschlagsmuster:
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Die Niederschläge könnten unregelmäßiger fallen, Überschwemmungen im Sommer und Trockenheit im Winter sind möglich.
Auswirkungen auf die Vegetation:
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Die Vegetationszonen könnten sich verschieben, die bestehenden Ökosysteme werden beeinträchtigt.
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Die Landwirtschaft muss sich an die veränderten Bedingungen anpassen, z.B. durch den Anbau hitzetoleranter Sorten.