Europa
Der Sommer ist da! Am Mittelmeer wird die magische Grenze von 20 °C Wassertemperatur jetzt überall überschritten. Auch an den Atlantikküsten von Spanien, Portugal und Frankreich, im Kanal, im Süden von Nordsee und Ostsee sowie am Schwarzen Meer trauen sich die Besucher nun ins kühle Nass. Am besten fährt man in der ersten Monatshälfte: Preise und Temperaturen sind noch erträglich, Strände, Hotels und Restaurants noch nicht ganz so voll.
Während man in Süd- und Südosteuropa nun Sonne pur ohne Sorge vor Regenschauern genießen kann, muss man im Rest Europas trotz des wärmeren Wetters immer wieder mit Schauern und teils heftigen Sommergewittern rechnen.
Wer nicht baden möchte und die Hitze am Mittelmeer mit tagsüber stets mehr als 30 °C nicht so angenehm findet, der kann im Juni bis in den hohen Norden Skandinaviens und Russlands reisen und dort die Mitternachtssonne genießen. Ende Mai / Anfang Juni ist dafür die beste Zeit, danach können Unmengen an Stechmücken den Urlaub unangenehm machen.
Aber auch Island lohnt sich im Juni. Zwar ist es noch nicht richtig warm. Aber die Insel präsentiert sich als Blütenmeer, das man bis zum Beginn der touristischen Hochsaison Ende des Monats noch relativ für sich allein hat.
Wander- und Trekkingtouren sind im Juni in allen europäischen Gebirgen ebenso möglich wie Rundreisen und Städtetouren außerhalb der Mittelmeerregion.
Ein besonderer Tipp sind im Juni die Azoren im Atlantik. Aufgrund der relativ niedrigen Wassertemperatur des Ozeans ist es mit Tagestemperaturen von 23 - 24 °C sehr mild. Da auch die Luftfeuchtigkeit noch recht niedrig ist, eignet sich der Juni optimal für Rad- und Wandertouren auf den Inseln.
Naher Osten
Sommerzeit = Badezeit. Entlang der Küsten von Mittelmeer, Schwarzem und Kaspischem Meer ist es jetzt mit Werten über 30 °C heiß. Die Sonne scheint den ganzen Tag von einem strahlend blauen Himmel, von Regen ist weit und breit keine Spur.
Vor allem in der ersten Monatshälfte sind die Touristenzentren wie beispielsweise Antalya und Belek in der Türkei noch nicht so überlaufen und im Allgemeinen auch günstiger. Wer Abkühlung will, der muss sich in die Berge zurückziehen, wie es jetzt auch viele Einheimische machen. Dort kann man im Juni hervorragend Bergsteigen, Wandern und Trekking-Touren unternehmen.
Ferner Osten
Große Teile des Fernen Ostens werden im Juni vom Monsun erfasst. Er bringt nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch Hitze und Schwüle mit sich.
Aber es gibt auch Regionen, die vom Monsun nicht betroffen sind. Dazu zählen Sibirien und die Mongolei, die Gebirgsregionen im Westen Chinas und Japans nördlichste Insel Hokkaido. Für Sibirien, die Mongolei und den Fernen Osten Russlands ist die erste Hälfte des Juni sogar die beste Reisezeit. Denn es ist mild, trocken und die kleinen stechenden Plagegeister sind noch nicht in den Unmengen vorhanden wie später im Sommer.
Südostasien
In Südostasien kommt jetzt nur der Süden mit Indonesien und Malaysia sowie Zentral- Vietnam für eine Reise infrage. Während beispielsweise in den indonesischen Touristenzentren Bali und Lombok jetzt die warme nicht so schwüle Trockenzeit herrscht, versinkt der Norden Südostasiens in den Fluten des Monsuns. Hitze und extreme Schwüle machen die Region für einen Urlaub nun unattraktiv.
Da die Sommerferien in Europa und Nordamerika noch nicht begonnen haben, sind Reiseziele wie Bali im Juni noch relativ leer und günstig. Wenn Sie auf einer Rundreise den Süden Indonesiens erkunden wollen, finden Sie kaum eine bessere Zeit als den Juni.
Zentralasien
Extreme sommerliche Hitze erwartet den Besucher Zentralasiens im Juni in den tieferen Regionen. Sehr viel kühler und damit angenehmer ist es hingegen in den Bergen. Wer Trekking-Touren oder Wanderungen in weitgehend unberührter Naturlandschaft unternehmen möchte, der ist ab Juni in Zentralasien genau richtig.
Afrika
Afrika bietet im Juni eine ganze Reihe attraktiver Ziele:
Bestes Badewetter findet sich mit Temperaturen von tagsüber mehr als 30 °C in Nordafrika an den Küsten des Atlantiks und des Mittelmeeres. Am Roten Meer ist es vielen hingegen zu heiß. Wer es kühler haben will, kann sich in die Höhenzüge des Atlasgebirges zurückziehen.
In Ostafrika ist jetzt endlich die Große Regenzeit vorbei. Bei tagsüber 23 °C im Hochland und 28 °C an der Küste kann man nun eine Region besuchen, in der die Natur grünt und blüht, durchgehend die Sonne scheint und nur eine geringe Regenwahrscheinlichkeit herrscht. Im westlichen und zentralen Bereich der Serengeti kommt es nun zur Großen Migration der Gnus, womit die Zeit der Safaris in Ostafrika beginnt. Auch für einen Badeurlaub am Indischen Ozean sind im Juni die Bedingungen optimal.
Im Süden Afrikas herrscht im Juni Südwinter. Nachts sinken die Temperaturen im Hochland bis auf den Gefrierpunkt und auch tagsüber wird es in vielen Regionen häufig nicht mehr als 20 °C warm. Auch ist die Zeit noch nicht für Safaris geeignet, da die Vegetation in den Nationalparks noch zu dicht ist.
Trotz der Kälte sollte man für ein besonderes Naturschauspiel aber im Juni ins Okavango-Delta kommen: Das Hochwasser aus Angola füllt langsam das Delta und macht die Region in Botswana zu einer Oase inmitten der Wüste.
Besuchen kann man im südlichen Afrika im Juni auch die subtropische Ostküste, hier ist das Wetter mild sind und anders als während eines Großteils des übrigen Jahres relativ trocken.
Wärmer, aber ähnlich trocken ist es im Juni in den wechselfeuchten Tropen und den Wüsten Zentralafrikas südlich des Äquators. Die Temperaturen sind mit 25 °C angenehm.
Aber noch eine weitere Region in Afrika ist im Juni für Urlauber attraktiv: die Inseln im Indischen Ozean. In diesem Monat ist es auf den Seychellen, auf Mauritius, Réunion und Madagaskar vergleichsweise trocken und sonnig, außerdem ist es, nicht so heiß wie im Südsommer. Bei 25 °C Luft- und Wassertemperatur warten atemberaubende und oft menschenleere Traumstrände auf Besucher. Auch für diese Inseln gilt: Der Juni ist noch nicht die Hochsaison. Also jetzt fahren!
Nordamerika
In den südlichen Teilen Nordamerikas ist es im Juni schon wieder zu heiß. Außerdem treten von nun an immer wieder Hurrikane und Tornados auf.
Die Ziele verlagern sich nun stärker in den Norden Nordamerikas. Vor allem in der ersten Monatshälfte bieten sich die nördliche Ostküste, der Süden Kanadas und die Rocky Mountains für eine Tour an. In dieser Zeit liegen die Temperaturen überwiegend bei etwa 20 °C und die Sonne scheint fast jeden Tag. Ab Juli wird es im Flachland für viele Besucher zu warm.
Aber auch die Pazifikküsten Kanadas und der nördlichen USA werden nach Ende des feuchten Frühjahrs ab Juni interessant. Die milderen Temperaturen dort sorgen dafür, dass es für Urlauber in dieser Region Nordamerikas auch nach der Monatsmitte noch erträglich bleibt.
Wer resistent gegenüber schlechterem Wetter ist, der kann sich im Juni auch in die Wildnis im Norden Alaskas und Kanadas begeben.
Auch Hawaii bleibt bis weit in den Juni hinein ein attraktives Ziel, zumindest wenn man kein Surfer ist. Das Wetter ist warm, es gibt weniger Regen und noch nicht allzu viele andere Touristen.
Karibik
Im Juni beginnt in der ganzen Karibik die Regenzeit mit viel Feuchtigkeit, Hurrikanen, hohen Temperaturen und großer Schwüle. In der ganzen Karibik? Nein.
Auf den ABC-Inseln Aruba, Bonaire und Curacao vor der Küste Venezuelas ist davon nichts zu spüren. Aufgrund ihrer südlichen Lage sind sie nicht nur viel trockener als die Großen und Kleinen Antillen, sondern liegen auch außerhalb der Zugbahnen der Hurrikane. Luft- und Wassertemperaturen von 25-30 °C und Sonne pur laden zum Relaxen am Strand oder zu Wassersport ein. Und da der Juni nicht zur touristischen Hochsaison zählt, sind die Hafenstädte ruhiger, die Strände und die Zimmerpreise im moderaten Rahmen.
Südamerika
Für weite Teile Südamerikas zählt der Juni zu den besten Reisemonaten. Vor allem Brasilien und die Andenstaaten von Bolivien bis Kolumbien laden die Besucher ein. Dann regnet es wenig bis gar nicht und auch die Temperaturen sind nicht ganz so hoch. Allerdings kann es in den höheren Lagen der Anden nachts ganz schön kalt werden.
Wer will, der kann bei seinem Trip auch noch einen Skiurlaub einschieben. Ab Juni liegt im chilenischen und argentinischen Teil der Anden genug Schnee, um auf die Pisten und in die Loipen zu gehen.
Australien / Südsee
In weiten Teilen Australiens und der Südsee herrscht jetzt beste Reisezeit. Auf vielen Inseln im südlichen Pazifik herrscht Trockenzeit, was aber nicht bedeutet, dass gar keine Niederschläge mehr fallen, es regnet nur etwas weniger. Für den Juni spricht auch, dass die Luftfeuchtigkeit nun geringer ist. Und warm ist es in der Region ja sowieso das gesamte Jahr.
Optimal ist der Juni auch für diejenigen, die den tropischen Norden Australiens sehen wollen. Temperaturen, Niederschläge und Luftfeuchtigkeit sind jetzt für regionale Verhältnisse relativ niedrig.
Auch das heiße Zentrum Australiens lässt sich während des Südwinters bei erträglichen Temperaturen besuchen.
Hingegen sind Neuseeland, Tasmanien und der Süden Australiens im Juni zu kalt, es sei denn, man ist Wintersportfan. Denn möchte man mitten im europäischen Hochsommer Ski fahren, dann ist Downunder ein mögliches Ziel. In höheren Lagen der Australischen und Neuseeländischen Alpen liegt im Juni genügend Schnee für Skifahrer, Snowboarder und Langläufer.
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Über den Autor
Remo Nemitz ist Diplom-Geograph mit Schwerpunkt auf Klima und Wetter in tropischen und subtropischen Regionen. Seit über 10 Jahren analysiert er Klimadaten und bereitet sie für Reisende verständlich auf.
Auf www.beste-reisezeit.org teilt er seine fachliche Einschätzung und persönliche Erfahrung – fundiert, praxisnah und unabhängig.
📍 Fachgebiet: Tropisches & subtropisches Klima
📧 Kontakt: info@beste-reisezeit.org